Über zwei Mittwochabende verteilt übten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Weilbach die Vorgehensweise der Technischen Hilfeleistung und Rettung bei Verkehrsunfällen. Verkehrsunfälle bzw. die Einsatzkategorie Technische Hilfeleistung (TH-VU) macht einen Schwerpunkt in der Arbeit der Feuerwehren aus. Auf den Fahrzeugen sind Gerätschaften verladen, um eine einfache technische Hilfeleistung durchzuführen. Für die umfassende Technische Hilfeleistung haben wir einen Rüstwagen der Feuerwehr Flörsheim in der Stadtmitte zur Verfügung. Typisch für die Einsatzart TH-VU sind Verkehrsunfälle. Oftmals sind bei diesen Einsätzen Personen in Fahrzeugen eingeklemmt und müssen so schonend wie möglich befreit werden.
Das Einsatzszenario für die Übung war ein Verkehrsunfall mit drei beteiligten Fahrzeugen. In den Fahrzeugen wurden drei verletzte Personen gemeldet, mindestens zwei davon waren vermutlich eingeklemmt. Bereits auf der Anfahrt gehen die Einsatzkräfte solche Einsatzmeldungen durch. Die Führungskräfte wissen, dass sie die Einsatzstelle ordnen müssen. Feuerwehrkräfte sprechen von der Ordnung des Raums. Die Einsatzstelle muss gesichert werden. Der fließende Verkehr ist eine Gefahr für die Verletzten sowie für die Einsatzkräfte. Verunfallte Fahrzeuge können in Brand geraten. Fahrzeuge können in Bewegung geraten. Hier gilt es, alle wichtigen Schritte, um die technische Rettung einzuleiten, parallel anzugehen. Je schneller die Feuerwehr an der Einsatzstelle einsatzfähig ist, desto mehr Zeit bleibt für die Rettung der verunfallten Personen.
Bei dieser Übung wurde mit dem hydraulischen Rettungsgerätesatz geübt, der aus einem Hochdruck-Spreizgerät und einem Hochdruck-Schneidgerät besteht. Dieser Rettungsgerätesatz wird vom Fahrzeug aus betrieben. Hier wird der Strom vom Fahrzeug-eigenen Stromerzeuger entnommen und damit die Hydraulik-Hochdruckpumpe mit 700 bar Druck betrieben.
Die Einsatzkräfte übten das Schaffen einer Arbeitsöffnung, um mit dem Spreizer die Türen der Fahrzeuge komplett zu entfernen. Bei einem Fahrzeug wurde eine Betreuungs- sowie Rettungsöffnung über die gesamte Seite geschaffen. Die Teilnehmer übten hierbei das Entfernen beider Türen, also der vorderen und hinteren Fahrzeugtür sowie der mittleren B-Säule des Fahrzeugs. Dies gibt dem Rettungsdienst die Möglichkeit einer besseren Patientenversorgung und -betreuung. Um eine Person schonend zu retten, bspw. bei einer vermuteten Wirbelsäulenschädigung, kann das Dach des Fahrzeugs entfernt werden, um mittels eines Spineboards die Person mit stabilisierter Wirbelsäule aus dem Fahrzeug zu retten.
Sie finden hier einige Bilder der Übung, die wir jährlich im Ausbildungsprogramm der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Weilbach als festen Bestandteil haben.